Ende August 2002 kam unsere "Dicke" endlich in Deutschland an, und sogleich begannen die Arbeiten an Bord. Die erste Zeit lag sie noch im Hamm-Datteln-Kanal, was für uns nicht nur eine ganz schöne Wochenendgurkerei war, sondern auch "Staugeduld" bedeutete. Teile ausbauen, nach Hause fahren, Stauzeit einplanen, nachbauen und wieder nach Hamm zum Einbau. So entstand schon in Hamm unser neues Bad. (Übrigens unser kleinster Raum) Auf Dauer konnte diese zeitintensive Pendelei nicht weitergehen und so holten wir unsere "Elsa" im Januar 2003 hier zu uns nach Schloß Holte auf einen großzügig angelegten Platz. Idealerweise mit Schlosserei in der Nachbarschaft und nur 3 Fahrminuten von unserm Zuhause entfernt.
Nach einer aufwendigen Verlade- und Kranaktion gings dann richtig los: Das Heck musste so umgebaut werden, dass es vernünftig begehbar war. Beim Abschleifen des Schiffs entdeckten wir, dass der Bug auch nicht mehr soo vielversprechend war. Ein relativ kleines Loch von der Größe 5 x 10 cm entwickelte sich zu einer Komplettsanierung. Dieses bedeutete natürlich auch, dass Steven, Querspanten und Bleche bis zur 1. Schotwand vollständig neu aufgebaut werden mussten.
Wir nutzen die Chance und bauten alles verstärkt ein. (Mal sehen, ob`s hält...) Nicht nur der Bug allein verlangte unsere Aufmerksamkeit, auch auf Deck galt es, viele Verbesserungen in die Tat umzusetzen: Eine neue dichtere Werkstattlug zu bauen, unnütze und überflüssige Dinge, die nur wehtun, abzumontieren und, und... und. Eine andere-recht kostspielige-aber für uns wichtige Anschaffung war eine elektrische Ankerwinsch, die allerdings auch ihre Zeit brauchte, bis sie ihren Platz fand und funktionierte. Schnell kam die nächste Winterzeit, ein guter Zeitpunkt, sich dem Innenleben unseres Schiffes zu widmen. Unser Motor bekam eine Totalüberholung. Dafür holten wir ihn aus seinem, zugegeben, großen Versteck und er bekam dafür als Belohnung erst mal einen neuen Wärmetauscher.
Die Verbindung zwischen Getriebe und Welle wurde in diesem Zuge auch gleich neu gestaltet, und da wir uns noch `ne neue Bullflexkupplung gönnten, benötigte auch sie eine neue Verbindung zur Welle. Glücklicherweise hatten wir durch einen ehemaligen Arbeitskollegen von Rainer die Möglichkeit, uns dafür ein neues, passgenaues Verbindungsstück aus Edelstahl herstellen zu lassen. Dazu kamen natürlich noch 10.000 andere Aufgaben, wie Renovierung der beiden Gästekabinen, unseres eigenen Schlafraums, eine neue Küche, da der neue Herd nicht mehr in die alte Front hineinpasste und natürlich auch die Kompletterneuerung des gesamten Fußbodens. Genau wie im Bad hieß es, ausbauen, nachbauen und einbauen.(Klappte nicht immer auf Anhieb) Die Holzteile, die wir noch gebrauchen konnten, wurden aufwendig restauriert und andere mussten leider, mit Blick auf den Geldbeutel, ersetzt werden. Unser alter Kühlschrank, eigentlich eine unübersichtliche "Modderkiste" flog komplett raus und wurde neu mit einer 100mm Isolierung im Salon integriert. Dafür musste allerdings ein Wassertank weichen, was aber nicht so tragisch war, da wir ja eine Entsalzungsanlage haben. Diese musste natürlich auch noch ihren Platz an Bord finden.
Die Zeit verging extrem rasant, mal wurde draußen, mal drinnen und mal witterungskontrahent gearbeitet. Die Decksluken wurden ausgebaut und neu abgedichtet, neue Scheiben für Fenster und Luken mussten her und wollten eingesetzt werden. Unsere beiden Backskisten (was passt da viel rein!) mussten ausgeräumt und neu unterteilt werden. Außerdem wollte Rainer eine stabilere Gerätebrücke am Heck und Birgit als Schisser der Nation eine neue Festreling (Sicher ist sicher)
Natürlich durfte auch die elektrische Anlage nicht zu kurz kommen, aber dank Rainers lieber Arbeitskollegen war auch dieses Unterfangen kein unlösbares Problem. Die 230-V Anlage, die über einen Spannungswandler läuft und zu jeder Zeit funktionieren soll, wurde total überholt und komplett erneuert. (Puh, viele Strippen) Natürlich gab es noch viele andere große und kleine Baustellen, denen wir uns widmeten, aber bei der Aufzählung würdet Ihr dann an dieser Stelle tatsächlich ein Buch vorfinden!
Allen, die uns geholfen haben, möchten wir hiermit einen großen Dank aussprechen:
Edmund, Guido, Alfred, Horst, Heidi, Garnet, Pia & Cynthia, Ilona & Guido, Thorsten, Ralf, Sven, Gregor, Klaus & Waldi, Linda, Christian, Achim, Uwe, Lothar, Kordula, Tini & Sascha, Willy, Thorsten, Andreas und viele andere Helferlein, die soviel daran mitgewirkt haben, unseren Traum wahr werden zu lassen!